Was 007 über Lawinengefahr in Tirol nicht weiß

Was nicht einmal James Bond über Lawinengefahr in Tirol weiß: GeoInformationsSysteme (GIS) sind die geheime Waffe der Bauordnung und Raumplanung.

„374 Tiroler Gebäude befinden sich in roten und 2.964 in gelben Lawinengefahrenzonen“. So begann Anfang des Jahres ein Artikel auf orf.at. Um den ORF.at Artikel weiter zu zitieren: „als die Richtlinien nach dem tragischen Lawinenwinter 1999 drastisch verschärft wurden, rutschten viele Gebäude in Tirol in eine gelbe oder rote Zone.“

Natürlich sollten Gebäude nach Möglichkeit nicht ins Rutschen geraten. Genauere Daten, verbesserte Simulationsprogramme, ständige Investitionen in Lawinenverbauung  und die steigende Akzeptanz von Naturgefahren haben vielmehr dazu geführt, dass Gefahrenzonenpläne (GZP)  neu adaptiert wurden. Es ist kein Geheimnis dass die Bauordnung in den letzten Jahrzehnten mitunter „kreativ“ ausgelegt wurde oder die Flächenwidmung mehr wirtschaftlichen Aspekten als drohenden Naturgefahren verpflichtet war.

GeoinformationsSysteme als Geheimwaffe: mit GIS-Analysen ist es möglich, diese Interessenskonflikte zu quantifizieren.

Dies ist aber nur ein Beispiel, denn was im Winter die Lawine ist im Sommer das Hochwasser und immer wieder zwischenzeitlich der Steinschlag.  Gerade die Hochwässer 2002 haben gezeigt, wie wichtig die Berücksichtigung gefährdeter Bereiche in der Raumordnung ist. Um diese Gefährdungen in Art und Ausmaß zu erkennen, werden auf Basis des Forstgesetzes 1975 (i.d.g.F.), § 11 seit fast 30 Jahren Gefahrenzonenpläne erstellt und den Gemeinden als zuständige Instanzen für die örtliche Flächenwidmung und Bauplanung zur Verfügung gestellt.

Karten anschauen

Auf der HORA-Plattform im Internet kann man sich Hochwasser und Lawinen Karten auch anschauen. Für diese Plattform liefert GeoMagis die Adressdaten die auch von den Versicherungsanstalten für die Gefahrenabschätzung verwendet werden.

Hochwasserabflussbereiche herunterladen

Hochwasserabflussbereiche sind jene Flächen, die bei verschieden großen Hochwässern überflutet werden. Im Wasserdatenverbund NÖ sind die Abflussbereiche eines 30-, 100- und 300-jährlichen Hochwassers dargestellt. Dies bedeutet, dass der jeweilige Hochwasserabfluss im langjährigen Durchschnitt alle 30, 100 oder 300 Jahre auftritt. Mehr Informationen dazu auf http://www.wasseristleben.at Überflutungsflächen – 30-jährliche Hochwasserzone. Das Portal „Open Goverment Data“ bietet bereits die Hochwasserabflussbereiche zum Download.