feibra – Bewertungtool für Zustellgebiete

feibra zählt seit über 50 Jahren zu den bekanntesten Werbemittelzustellern Österreichs. Wenige wissen vermutlich, dass sich der Name „feibra“ aus den Nachnamen der Gründer Anton Feistl und Helmut Brauner zusammensetzt.

Das Portfolio hat sich in den letzten 10 Jahren von unadressierter Prospektwerbung auch auf Briefzustellung, adressierte Mailings und Zeitschriften/Zeitungen erweitert. Heute hat feibra:

  • 14 Standorte mit
  • 185 angestellten MitarbeiterInnen und
  • rund 800 Millionen zugestellten Sendungen pro Jahr!

In unserem Projekt ging es darum, Zustellgebiete zu bewerten, um eine faire Basis hinsichtlich der Entlohnung für die Zusteller zu gewährleisten.

Wie bewertet man also Gebiete mit unterschiedlichen Anforderungen, wie z.B. Anzahl der Adressen, erforderliche Wegstrecken, Geländebeschaffenheit, und Erreichbarkeit mit bestimmten Verkehrsmitteln (Fuß, Moped, PKW)?

Ansatz der Lösung war zunächst zu ermitteln, wie lange man mit einem bestimmten Verkehrsmittel braucht, um von einer Filiale aus, eine bestimmte Anzahl von Adressen mit Werbematerial zu versorgen. Dazu wird mittels ArcGIS Network Analyst auf Basis eines eigens dafür erstellten GIP Networkdatasets die optimale Route eines Gebietes ermittelt. Zusätzlich zu dieser Information soll die benötigte Zeit vom Straßenpunkt zum Postkasten 2-mal (hin- und retour) hinzugefügt werden. Die Anzahl der Haushalte wird ebenfalls berücksichtigt.

Ermittlung des kürzesten Weges und der Entfernung
von den Straßen zu den PAC-Adressen
Quelle: GeoMagis

Um die unterschiedlichen Eigenschaften der jeweiligen Gebiete abbilden zu können wurden Parameter (Faktoren) eingeführt die eine entsprechende Einflussnahme auf das Ergebnis ermöglichen.

Umgesetzt wurde das Tool mittels Python in ArcMap 10.x. Eine Verwendung in ArcGIS Pro wäre auch mit ein paar Anpassungen möglich. Die Berechnung der kürzesten Strecke für 3 Verkehrsmittel (Fuß, Moped und Motorisierter Individualverkehr – KfZ) erfolgt mittels Network Analyst Routenberechnung.

Die Entfernung zum nächstgelegenen Wegabschnitt wird mit Geometriefunktionen ermittelt, auf Basis dieser die erforderliche Zeit berechnet. Weiters wird die benötigte Zeit des Einwurfes für die Anzahl der Haushalte an dieser Adresse und die auszuliefernde Stückanzahl aufsummiert. Der Zeitbedarf von der jeweiligen Filiale zur ersten Adresse wird ebenfalls zum Ergebnis hinzugefügt.

Mittels frei wählbarer Parameter kann dann noch eine individuelle Feinabstimmung pro Gebiet vorgenommen werden, um so auf besondere örtliche Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen (ländlicher oder städtischer Bereich, ebenes oder hügeliges Gelände, Straßenverhältnisse). Damit kann man eine Zeitverzögerung in Abhängigkeit der Anzahl der Haushalte wählen und einen allgemeinen Verzögerungsfaktor für den Weg von Straße zu Postkasten festlegen.

Ergebnis ist eine Auswertungstabelle, in welcher die benötigte Zeit der jeweiligen Verkehrsmittel dargestellt ist, welche dann Basis für die Bewertung der betroffenen Gebiete bildet.

Ergebnistabelle / Quelle: GeoMagis

Mit freundlicher Genehmigung von