Achtung Falle: freie Daten aber kein freier Support

Durch den freien bzw. auch kostenlosen Zugang zu GeoDaten im Rahmen von OGD / OpenData wird die Nutzung der Daten auf eine breitere Basis gestellt und es werden neue Dienste und Applikation entstehen.

Es besteht die Gefahr, dass durch missverständliche Interpretation oder Anwendung fehlerhafte Ergebnisse produziert werden die falsche Schlüsse ziehen lassen.

Alleine durch den freien oder leichteren bzw. kostengünstigeren Zugang zu den Daten werden diese jedoch nicht weniger komplex. Es wird auf jeden Fall nach wie vor unerlässlich sein, zusätzlich zu den Metadaten selber (Aktualität, Quelle, etc.) auch Detailwissen über die Datensätze, deren Entstehung, Hintergrund, … zu haben damit bei der Anwendung die Daten bzw. Informationen richtig interpretiert und verknüpft werden können.

Das österreichische Adressregister

Seit Juli 2015 sind Stichtagsdaten des Österreichischen Adressregisters kostenlos erhältlich und können von der Seite des Bundsamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV) heruntergeladen werden. Um die Daten aber richtig zu verknüpfen, richtig zu interpretieren und anwenden zu können benötigt man einiges an Wissen über die Entstehung dieser Daten in den Gemeinden. Dabei genügt es nicht nur, die Bedeutung der Inhalte einzelner Felder zu kennen. Vielmehr ist es entscheidend, die Entstehungsgeschichte der Daten, die Prozesse hinter der Entstehung und die teilweise unterschiedliche Arbeitsweise der Gemeinden zu kennen. Nur so versteht man, warum Koordinaten in diesen Daten teilweise weit von der tatsächlichen Lage entfernt sind, warum mancherorts die Daten nicht so vollständig sind wie man es erwarten würde und vieles mehr.

Die GIP

Um einiges komplexer sind die Daten der Graphenintegrationsplattform GIP. Die GIP ist ein Straßengraph der seit Jänner 2016 in einer ersten Version als OGD-Datensatz verfügbar ist und den österreichischen  multimodalen Verkehrsgraphen abbildet. Alleine die beinahe 200 Seiten umfassende technische und inhaltliche Dokumentation zeigt die Komplexität des Datensatzes und bietet mit teilweise sehr technisch formalen Texten eine Beschreibung, wie die Daten zu erfassen und zu interpretieren sind. Diese „hard facts“stellen die „Gesetzesgrundlage“ dar. Für die bestmögliche Anwendung der Daten sind aber zusätzlich „soft facts“ erforderlich die man sich nur durch jahrelange Erfahrung und Auseinandersetzung mit der GIP aneignen kann.

Die Daten des BEV und der GIP werden durch die kostenlose Abgabe nicht weniger komplex im Verständnis und der Anwendung.

Ohne das entsprechende Wissen und das KnowHow rund um die Daten wird man nicht die vollen Möglichkeiten der Daten ausschöpfen können. Es besteht darüberhinaus auch die Gefahr, dass durch missverständliche Interpretation oder Anwendung fehlerhafte Ergebnisse produziert werden die falsche Schlüsse ziehen lassen. Durch fehlerhafte oder missverständliche Ergebnisse besteht aber auch die große Gefahr, dass ein schlechtes Bild über die Daten bei den Anwendern entsteht welches letztendlich auch auf die Hersteller oder die Provider der Daten zurückfällt.

Freie Daten aber kein freier Support

Was man bisher bei kostenpflichtigen Daten als Service von seinem Datenprovider als Support bekommen hat wird man bei den freien GeoDaten, speziell wenn diese vom öffentlichen Bereich zur Verfügung gestellt werden, nicht erwarten können. Im Gegenteil: die öffentlichen Stellen und Datenprovider haben teilweise bereits klar Stellung bezogen, dass freie GeoDaten nicht auch freien Support bedeuten.

Kosten entstehen nur wenn Sie voreilig handeln – holen Sie sich Unterstützung

Die Kosten für die Lizenz oder den Ankauf von Daten fallen nun weg. Investieren Sie einen Teil dieser Ersparnisse in das Know-How und die Erfahrung der Datenspezialisten um saubere Lösung mit den freien Daten zu bekommen.